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Es gibt или Da sind/ist

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evgeeeeny
Latvia

Es gibt или Da sind/ist

Post by evgeeeeny »

(English version below)

Ich wurde gefragt, wann man am besten "Es gibt" benutzt und wann eine Variante mit "sein" besser ist. Wie Sie sicher wissen, ist "es gibt" eine Möglichkeit im Deutschen, das Vorhandensein auszudrücken. Also:

"Es gibt hier ein Haus." = "Здесь дом."

"Im Laden gibt es Äpfel und Brot." = "В магазине яблоки и хлеб."

Nun muss man verstehen, was "gibt" heißt. Es ist nichts anderes als eine Form von "geben" = "дать". Es wird auch als solches genutzt: "Er gibt mir die Butter." = "Он даёт мне масло."

"Es gibt" heißt also, dass etwas da ist, existiert, weil ein grammatisches "es" es gibt. Im Allgemeinen versteht man darunter eine einfache Existenzaussage. Aber das "geben"/"дать" ist immer noch da. Deshalb nimmt man "es gibt" gerne im Kontext von Läden und Kantinen und allgemein Essen, weil hier ja wirklich "gegeben" wird. (Essen von Gott gegeben, naja, es ist weit hergeholt, aber jeder (Atheist oder nicht) kennt das Gebet: „Der Herr hat's gegeben...“)

"Was gibt es heute zum Abendbrot?" = "Что сегодня на ужин?"

Außerdem spielt hier der Ort keine Rolle. Das Abendbrot kann überall stattfinden, wichtig ist, was es gibt, also was man isst. Hier kommen wir schon zur ersten richtigen Regel: Wenn der Ort unwichtig ist und es allein um die Existenz einer Sache geht, so kann man immer „es gibt“ nutzen.

Besonders mit Zeiten funktioniert das gut:

„1700 gab es noch keine Telefone.“ = „В 1700 году ещё не было телефонов.”

“2016 gibt es gute Filme.“ = „В 2016 году хорошие филмы.”

Schwierig wird es, wenn ein Ort ins Spiel kommt. Was ist der Unterschied zwischen:

„In Wien gibt es gutes Bier.“ und „In Wien ist das Bier gut.“ oder „In Berlin gibt es zwei Türme.“ und „In Berlin stehen zwei Türme.“?

Kurz gesagt, der Fokus. Durch „gibt es“ wird quasi eine Lokalität zum Subjekt. Das, was uns diese Sachen („Bier“/„Türme“) präsentiert/gibt, ist hier der Ort. In den Sätzen ohne „es gibt“ sind es die Sachen, die aktiv sind. Kommen wir zu drei weiteren Aspekten von „es gibt“:

„Es gibt“ liebt Aufzählungen. Wenn man „es gibt“ sagt, hat man das Gefühl beide Arme zu öffnen und damit alles aufzugreifen, das da ist. Hat man also viele unterschiedliche Dinge, die man beschreiben möchte, ist „es gibt“ häufig eine gute Wahl.
„Es gibt“ hat einen Anspruch auf Vollständigkeit. Da man, wie in 1 gesagt, die Welt mit den Armen umgreift, fasst man mit „es gibt“ meist alles zusammen. „nur“ und „genau“ können in diesem Zusammenhang verstärkend wirken.
„Es gibt“ ist langlebig. Solange keine zeitlichen Einschränkungen im Satz enthalten sind, hat „es gibt“ den Anspruch, dass das Ding schon immer und auch weiterhin besteht. Besonders in der Negation macht das „es gibt“ sehr stark.
Beispiele:

Zu 1. Bei einem Fußballspiel gibt es einen Schiedsrichter, zweiundzwanzig Spieler und einen Ball.“

Zu 2. Auf der Erde gibt es 7,35 Milliarden Menschen.

Zu 3. Im Internet gibt es keine Anonymität.

Aus dem Dritten ergibt sich auch eine Grenze für „es gibt“. Wenn man nämlich etwas sagt, das nur kurzzeitig bestand hat oder man will, dass es sich ändert, dann funktioniert „es gibt“ nicht ohne Zeitangabe. Zum Beispiel: „Im Kühlschrank ist kein Brot (mehr).“ Hier will man eigentlich sagen, dass man neues Brot braucht. Dieser Zustand soll also nicht anhalten. Sagt man hingegen: „Im Kühlschrank gibt es kein Brot.“ heißt das, dass dort nie Brot war und auch nicht sein soll.

Deshalb ist es auch schwierig, „es gibt“ als einen Ersatz von „haben“ zu benutzen. In „Bei uns gibt es keine Regeln“ geht das ganz gut, weil man wieder diesen Ewigkeitsanspruch hat. Aber „Bei uns gibt es kein Brot.“ erinnert an kommunistische Zeiten, denn es bedeutet „Brot ist nicht vorhanden und wird es wahrscheinlich auch nie sein.“. „Wir haben kein Brot.“ ist hier viel allgemeiner und bezieht sich nur auf den Augenblick.

Kommen wir zu Adjektiven. In dem Beispiel „In Wien gibt es gutes Bier.“ = „В вена есть хорошее пиво.” haben wir das Adjektiv "gut", dass sich aud "Bier" bezieht. Hier spricht man aber nur über die Existenz von „gutem Bier“, man sagt nicht, dass jedes Bier in Wien gut ist.

Dabei kommt jedoch der zweite Aspekt ins Spiel, die Vollständigkeit. Hier ist das noch nicht ganz klar, aber man kann das durch „nur“ klar machen: „In Wien gibt es nur gutes Bier.“ Das heißt wiederum, dass jedes Bier in Wien gut ist. Sagt man aber „In Wien gibt es auch gutes Bier.“ so beschränkt man sich auf diese Existenzaussage und meint gleichzeitig, dass sehr wohl schlechtes Bier existiert. Nicht mehr und nicht weniger.

Also Adjektive grenzen ein und durch einige Partikel kann man klar machen, was man sagen will. Man beschreibt in diesen Fällen aber weiterhin die Lokation, nicht das Objekt. Will man beispielsweise die Pferde in Russland beschreiben, so ist „sein“ besser:

„In Russland sind die Pferde schnell.“ = „ Лощади в России быстры.”

Fazit: „Es gibt“ spricht von der Existenz einer Sache. „Es gibt“ macht dabei den Ort zum Akteur. Man breitet die Arme aus und fasst alles darin ein. Wenn es etwas gibt, dann für eine gewisse Zeit. Adjektive schränken nur ein und beschreiben nicht die Sachen dafür ist „sein“ besser.

Я надеюсь, что я смог вам помочь.

And another time in English, the Russian part will hopefully be done by someone else. I am not good enough for that yet. But by writing it in English I hope that my explanation is clear to some more people.

I was asked when it is best to use "es gibt" and when a form with "sein" is better. Like you certainly know, "es gibt" is a way to express "there is" in German. Hence:

"Es gibt hier ein Haus." = "Здесь дом." (There is a house here.)

"Im Laden gibt es Äpfel und Brot." = "В магазине яблоки и хлеб." (There are apples and bread in the shop.)

Now one needs to understand what "gibt" means. It is nothing else than a form of "geben" = "дать" ("to give"). And it is used as such: "Er gibt mir die Butter." = "Он даёт мне масло." (He gives the butter to me.)

So "es gibt" means that there is something because a grammatical "es" gives it. In general this is understood as a simple expression of existence. But the "geben"/"дать" (to give) is still there. Therefore it is often used in the context of shops and restaurants and generally food because here it really is given. (Food from god given, well, that might be a bit far but everyone (atheist or not) knows the prayer: "The lord has given...")

"Was gibt es heute zum Abendbrot?" = "Что сегодня на ужин?" (What is there for dinner today?)

Furthermore the place is of no importance here. The dinner can happen everywhere, important is what there is, I mean what you eat. That is already the first true rule: "If the place is of no importance and only the existence of a thing is asked for, "es gibt" is always usable."

Especially with times that works good:

„1700 gab es noch keine Telefone.“ = „В 1700 году ещё не было телефонов.” ("There weren't any telephones in 1700, yet.")

“2016 gibt es gute Filme.“ = „В 2016 году хорошие филмы.” (There are good movies in 2016.)

It gets difficult if a place comes into the game. What is the difference between:

„In Wien gibt es gutes Bier.“ and „In Wien ist das Bier gut.“ or „In Berlin gibt es zwei Türme.“ and „In Berlin stehen zwei Türme.“?

Shortly, the focus. By "gibt es" the location becomes quasi the subject. The place is here what "gives" us these things ("Bier"/"Türme"). In the sentences without "es gibt", the things are the ones who are active. Let's get to three more aspects of "es gibt":

„Es gibt“ loves enumerations. When you say "es gibt" you have the feeling of spreading both arms and grabbing everything there is. If you have many different things that you want to describe "es gibt" is often a good choice.
„Es gibt“ has a claim for completeness. Because you, as said in 1, hug the whole world with your arms you mostly summerize it all. "nur" and "genau" can have an emphasizing effect here.
„Es gibt“ is long living. As long as there are no timely restrictions in the sentence "es gibt" has the demand that the thing was always there and will always be there. Especially in the negation this makes "es gibt" very strong.
Examples:

Zu 1. Bei einem Fußballspiel gibt es einen Schiedsrichter, zweiundzwanzig Spieler und einen Ball.“ (At a football game there are a judge, twenty-two players and a ball.)

Zu 2. Auf der Erde gibt es 7,35 Milliarden Menschen. (There are 7.35 billion people on earth.)

Zu 3. Im Internet gibt es keine Anonymität. (There is no anonymity in the internet.)

From the third one results a border for "es gibt". If you say something that is only shortly lived or that you want to change then "es gibt" does not work without time. For example: "Im Kühlschrank ist kein Brot (mehr)" (There is no bread in the refridgerator (anymore)." Here you actually want to say that you need more new bread. This state should not last. On the other hand if you say: "Im Kühlschrank gibt es kein Brot." this means that there was never bread and also should not be.

Because of that it is difficult to take "es gibt" as a replacement of "have". In „Bei uns gibt es keine Regeln“ (There are no rules at our place.) that works quite good as you have this pretence of eternity. But „Bei uns gibt es kein Brot.“ reminds of communistic times because it means: "Bread is not there and will probably never be.". "Wir haben kein Brot" is way more general and only looks at the moment.

Let's look at the adjectives. In the example „In Wien gibt es gutes Bier.“ = „В вена есть хорошее пиво.” ("There is good beer in Vienna.") is the adjective "gut", that relates to "Bier". So you speak here of the existence of "good beer", you don't say that every beer in Vienna is good.

Although now the second aspect of "es gibt" comes into focus, the completeness. Here that is not quite clear yet but with a "nur" it is. „In Wien gibt es nur gutes Bier.“ ("There is only good beer in Vienna.") But if you say: „In Wien gibt es auch gutes Bier.“ you are only speaking of the existence of said beverage. Not more and not less.

So adjectives set limits and by some particles you can make clear what you want to say. But you still describe here the locations not the objects. If you for example want to describe the horses in Russia "sein" will be better:

„In Russland sind die Pferde schnell.“ = „Лощади в России быстры.” (The horses are fast in Russia.)

Conclusion: "Es gibt" talks about the existence of a thing. "Es gibt" makes the place to the acteur. You open your arms and inclose everything in them. If "es gibt" something it is there for some time. And adjectives only create limits and don't describe the things themselves for that "sein" is better.

Я надеюсь, что я смог вам помочь.

PS: Es ist vollkommen möglich und auch wahrscheinlich, dass ich etwas vergessen habe. Wenn Sie also auf etwas stoßen, dass Sie im Zusammenhang mit "es gibt" nicht verstehen, zögern Sie nicht nachzufragen.

PS: It is completely possibly and also likely that I forgot something. So when you happen about something that you don't understand in the context of "es gibt" don't hesitate to ask.

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Источник: https://forum.duolingo.com/comment/15241957
Автор: person243

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