2010 – 2020
Das vergangene Jahrzehnt zu resümieren, dafür ist es noch zu früh. Im Gedächtnis bleiben wird vor allem die Unruhe; der Eindruck, einer Zeitenwende beizuwohnen: Die Sorge vor gesellschaftlichem und politischem Rückschritt ist wieder da. Als neues Megaproblem dringt der Klimawandel ins Bewusstsein. Nach der internationalen Finanzkrise gerät zu Beginn des Jahrzehnts auch die Europäische Union finanziell unter Druck. Die PIIGS (Portugal, Irland, Italien, Spanien, Griechenland) geraten in finanzielle Schwierigkeiten. Der „Arabische Frühling“ weckt Hoffnungen, die Kernschmelze im japanischen Fukushima ist der Anfang vom Ende für die deutschen Atomkraftwerke: Die letzten drei sind soeben (April 2023) abgeschaltet worden. Der islamistische Staat gewinnt zunehmend an Einfluss. 2013 gründet sich in Deutschland eine neue Partei, die „Alternative für Deutschland“ (AfD), zunächst als Protestpartei gegen die Finanzhilfen Deutschlands für die europäischen Krisenländer. Mitte des Jahrzehnts zeichnet sich eine weitere neue Entwicklung ab: Flüchtlinge aus dem Nahen Osten erreichen mehr und mehr das europäische Festland. Die islamfeindliche Pegida-Bewegung um den mehrfach vorbestraften Lutz Bachmann wird gegründet. In Dresden, dem Zentrum der Bewegung, kommen mehrere tausend Leute zu sogenannten Montagsspaziergängen zusammen. Über die Balkanroute und übers Mittelmeer fliehen seit 2015 Hunderttausende vor Krieg, Elend und Armut ins wohlhabende Europa. Im folgenden Jahr stimmt die Mehrheit der Briten für den „Brexit“, den Austritt Großbritanniens aus der EU. Es kommt noch schlimmer: Donald Trump wird zum Präsidenten der USA gewählt. Das Wetter wird zunehmend heißer. Am 2. Juni 2018 wird der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf seinem Veranda ermordet - mutmaßlich durch die Hand eines Rechtsradikalen. Der CDU-Politiker war für seinen Einsatz für Geflüchtete bekannt. Inzwischen mobilisiert Greta Thunberg Millionen von Schülern zum Streik für den Klimaschutz (Fridays for future). Es gibt also Hoffnung: Gegen all diese Bedrohungen haben sich mächtige und internationale Allianzen gebildet. Junge Menschen, die für mehr Klimaschutz auf die Straßen gehen, demokratische Bewegungen, die gegen neue und alte Autokraten aufbegehren. Viele Menschen in Deutschland erwarten die „goldenen Zwanziger“ des 21. Jahrhunderts. Und dann kommen Corona und Putin.
Musikalisch schlagen sich diese Ereignissezunächst nur peripher in den Songs nieder. Deutschrock, Deutschpop, Punk, Rap dominieren weiterhin die Szene. Junge Künstler singen sich in den Vordergrund, einige inzwischen mit Migrationshintergrund. Die Casting-Shows haben einen Anteil daran, vor allem auch, weil sie den neuen Stars eine Bühne als Juroren bieten.
- Jupiter Jones: Still (2011)
https://www.songtexte.com/songtext/jupi ... 9148e.html
Los geht es mit einer Punkrockband. 2002 gegründet, hört sich die Band an wie eine Indie-Band aus dem Umfeld der Hamburger Schule. So wie Kettcar (dazu später) und deren Vorgänger „… But Alive“. Die vier Jungs kommen aber aus der Provinz, aus der Eifel. Den Namen haben sie von einem der vier Helden aus der englischen Originalversion einer in Deutschland viel gelesenen Reihe um junge Detektive. Bekannt werden sie über das Southside Festival 2004 und vier Studio-Alben. Und dann erscheint das Major-Debüt mit dem Bandnamen 2011. Es geht von einer Großveranstaltung zur nächsten. Man befürchtet das Abrutschen ins seichte Gewässer, aber Jupiter Jones bleiben sich treu. Dann 2014 die Schockmeldung: Der Sänger und Gitarrist scheidet wegen Angststörungen aus. Der Rest der Band macht weiter, Ex-Frontmann Müller gründet ein eigenes Projekt. 2017 gibt Jupiter Jones die Auflösung der Band bekannt – um 2022 plötzlich wieder zu zweit, mit Müller, am Start zu sein.
Zum Song: „Still“ ist die Single aus dem Album von 2011. Zorn und Kummer, Sehnsucht und Selbstzweifel prägen das Album. „Still“ ist der Höhepunkt der gefühlsbetonten Songs. Nicholas Müller singt über Verlust und Sehnsucht. Das Gefühl des Verlustes kann nie vollständig erfasst werden. Der Verlust wird im Song nicht näher definiert, der Auslöser ist biographisch klar: Müller verarbeitet den Verlust seiner Mutter durch eine Krebserkrankung. Kurz vor ihrem Tod hatten seine Panikanfälle begonnen, die erst drei Jahre später als Angststörungen diagnostiziert wurden.
- Tim Bendzko: Nur noch kurz die Welt retten (2011)
https://www.songtexte.com/songtext/tim- ... 9148e.html
Der zweite große Erfolg des Jahres nach „Still“. Tim Benzko kommt musikalisch aus einer anderen Ecke: Jazz / Soul / Pop sind seine Ursprünge. Seine ursprünglichen Karrierepläne gab der junge Mann (Jahrgang 1985) aus Berlin-Köpenick (Sportverein natürlich Union Berlin) bald auf, nahm Gitarren-Unterricht, studierte nach dem Abitur fünf Jahre lang evangelische Theologie und nichtchristliche Religionen. 2009 bewarb er sich beim Talentwettbewerb der „Söhne Mannheims“ und spielte gemeinsam mit der Gruppe um Xavier Naidoo vor 20 000 Zuschauern in der Berliner Waldbühne. Kurz ein Wort zu Xavier Naidoo: Er ist nicht in dieser Playlist wegen seiner Reichsbürger-Thesen, Verschwörungstheorien und anderen seltsamen Äußerungen. Zurück zu Bendzko: Mit seinem Longplayer „Wenn Worte meine Sprache wären“ wird er zum Shooting-Star des Jahres 2011. Er singt im Vorprogramm von Elton John und Joe Cocker und sammel Preise ein (Echo, Bambi, MTV Europe Music Awards). Sein zweites Album „Am seidenen Faden“ holt 2013 Doppelplatin. Danach wird es langsam stiller um Bendzko, die folgenden Alben können nicht an diese Erfolge anknüpfen.
Zum Song: 47 Wochen lang hält sich der Song in den Charts. Zu seiner Entstehung sagt Bendzko, der Lebensgefährte seiner Mutter habe immer diesen Satz gesagt, um sich vor Aufgaben zu drücken und Computerspiele zu spielen. Ganz eindeutig ist der Text nicht, er lässt Raum für verschiedene Interpretationen. Wird die „Weltrettung“ vorgeschoben, um andere Dinge nicht machen zu müssen? Werden andere Dinge – wie „Mails checken“ – vorgeschoben, um die „Welt nicht retten“ zu müssen? Auf jeden Fall erfasst Bendzko eine Tendenz jener Jahre, die zunehmende Beschäftigung mit den digitalen Medien, die wenig Raum für anderes lassen.
- Die Toten Hosen: Tage wie diese
https://songtextes.de/songtexte/die-tot ... -wie-diese
Anfang der 80er trafen sich, der Legende nach, fünf junge Männer irgendwo in Düsseldorf. Sie gründeten eine Band, gaben Konzerte, brachten Platten raus und lernten, ihre Instrumente zu spielen. In genau der Reihenfolge. Drei von ihnen hießen Andreas. Also gaben sie sich Kampfnamen. Der Sänger, Frontmann, Fußballfan und Halb-Engländer Andreas Frege z.B. ist dem breiten Publikum nur als Campino bekannt. Die Band spielten musikalisch einfachen, politisch engagierten Punk-Rock und hatte bald eine Fangemeinde in der linksalternativen Szene. Da ahnte noch keiner, dass 2013 die CDU-Spitze um Angela Merkel einen ihrer Songs bei ihrer Wahlsieg-Party singen würde. Der Erfolg der „Hosen“ hält seit den 80er Jahren an, immer wieder neue Generationen begeisterten sich für diese Musik. Das Ergebnis: Millionen verkaufter CDs, Spitzenplatzierungen in den Charts. Zwischen 1982 und 1987 geben die Düsseldorfer 1000 Konzerte, als Vorband von den Rolling Stones und U2, mit Green Day und Therapy? und auch alleine. Man ist durchaus wandlungsfähig: 2005 z.B. gibt es Konzerte mit den Biermösl Blasn und mit Gerhard Polt. Das politische Engagement bleibt: 2007 reisten drei Bandmitglieder für die Hilfsorganisation Oxfam durch Uganda, Sambia und Malawi und verfassten Texte über den Kampf gegen Armut, Hunger und Tod. Im Mai 2012 erscheint das Album „Ballast der Republik“, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Platz 1 schießt. Und es geht bis heute weiter, getreu dem Motto der Band: "Solange Johnny Thunders lebt / solange bleib ich ein Punk / solange es was zu trinken gibt / dauern alle unsere Feste an".
Zum Song: „Deutschland hat ein neues Volkslied“ – so textete die „Rheinische Post“ nach dem Erscheinen des Lieds. Ein Soundtrack für gemeinsames Abfeiern. Der Song der Verbrüderung bei Volksfesten, nach Fußballsiegen, bei Junggesellen-Abschieden – und nach gewonnenen Wahlen. Kein Wunder: Musikalisch ist der Song eher Deutschrock als Punk, eher Pur als Johnny Thunders, eher klebrig als ruppig. Da kann jeder mitsingen, auch betrunken. Am besten mit vielen Leuten. Man fühlt sich in diesem Lied geborgen. Dazu gehört, dass der Anlass solcher Freude im Text wenig konkret ist. Zeitlos, der Ort ist jedenfalls Düsseldorf, wegen der Rheinterrassen. Die musikalische Tradition: „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ oder wahlweise „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehn, so schöm, so schön.“ Der Erfolg des Songs: „Kein Ende in Sicht.“
- Heino: Junge
https://www.songtexte.com/songtext/hein ... 10272.html
Und wenn wir schon beim Volkslied sind: Hier kommt der King der deutschen „Volksmusik“, der Mann mit der dunklen Brille: Heinz Georg Kramm alias Heino, gelernter Bäcker und Konditor. Mehr als 50 Jahre im Musikgeschäft, mehr als tausend aufgenommene Lieder, über 50 Millionen verkaufte Tonträger in Deutschland (mehr als die Beatles), aber nie Platz 1 in den deutschen Album-Charts – bis … aber dazu später. Entdeckt wurde Heino auf einer Modenschau durch den Produzenten Ralf Bendix; bereits die erste Single wurde 1966 ein Hit. Es ging immer weiter aufwärts: Mitte der 70er Jahre war der Zenith erreicht. Das Rezept: Schlagermäßige Bearbeitung von Volksliedern. Daneben interpretiert Heino auch klassische Melodien (Bach, Mozart). Die dunkle Sonnenbrille (wegen einer Augenkrankheit) und das blonde Haar sind Heinos Markenzeichen. Dann brachen in den 80er Jahren die Verkaufszahlen drastisch ein. Zwei Tourneen nach Südafrika trotz des UNO-Embargos und des Boykotts internationales Künstler brachten Heino Kritik ein. Ende der 80er Jahre brachte er dann einige seiner Hits als Rap-Versionen auf den Markt. Und im neuen Jahrtausend ließ er sich so manch andere Dinge einfallen, die ihn schließlich auf die Bühne des legenderen Hardrock-Festivals von Wacken brachte – neben Rammstein.
Zum Song: 1913 das erste Nr.1-Album mit dem schönen Titel „Mit freundlichen Grüßen“, Untertitel „Das verbotene Album“. Ein Marketing-Geniestreich, pünktlich zum Karneval. Heino interpretiert deutsche Hits aller Genres (daher der Albumtitel, auch Fanta 4). Dennoch: vom Ansatz her und bei einigen Songs ein spannendes Projekt. Zwar gehen manche Songs in die Hose, andere sind im Grunde sowieso Schlager. Und einige Songs sind in Heinos Version spannend – wie z.B. der Ärzte-Song „Junge“. Im Text machte sich Sänger Farin Urlaub kongenial die Position der von den Eltern genervten Teenies zu Eigen - wie umgekehrt: „Und immer deine Freunde / Ihr nehmt doch alle Drogen / Und ständig dieser Lärm (Was sollen die Nachbarn sagen?) / Denk an deine Zukunft / Denk an deine Eltern / Willst du, dass wir sterben?“Bei Heino ist die Sache klar: Die Eltern hören natürlich Heino, nicht Die Ärzte. Eben dadurch wird die Position der Eltern gerade umgekehrt ironisiert.
- Cro: Traum (2014)
https://www.songtexte.com/songtext/cro/ ... 57302.html
Was dem einen die Sonnenbrille, ist dem anderen (aus der Enkelgeneration) die Pandamaske. Lange Zeit hielt Carlo Waibel seine wahre Identität geheim und trat nur mit Maske auf; seine Musik solle im Vordergrund stehen. Der große Durchbruch gelang dem 21-jährigen Schwaben 2011 mit seinem dritten Mixtape „Easy“. Der Gratis-Download brachte den Server seines Produzenten nach kurzer Zeit zum Absturz. Seine Musikrichtung bezeichnet er selbst als „Raop“ (so auch der Titel seines ersten Albums), eine Mischung aus Rap und Indie-Popmusik. Das zweite Album („Melodie“, 2014) setzte den Trend des ersten nahtlos fort, das dritte, experimentierfreudige („tru“, 2017) war vielleicht sein bestes. Zwei weitere Alben folgten 2021 und 2022. 2015 war Cro mit 25 Jahren der bis dahin jüngste Künstler, der ein MTV-Unplugged-Album aufgenommen hatte. Neben der Musik betreibt Cro seit 2010 sein eigenes Kleidungslabel. 2015 gestaltete er mit Lacksprühdosen, Lackstiften und Lackfarbe das Außendesign eines Mercedes-Benz CLA. Seit April 2017 ist das Fahrzeug im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart ausgestellt.
Zum Song: „Traum“ ist die erste Single-Auskoppelung aus dem zweiten Album „Melodie“. Der Song hielt sich 51 Wochen lang auf Platz 1 der Charts und wurde mehr als eine Million mal verkauft. „Traum“ war der perfekte Sommer-Hit 2014: Cro auf der Suche nach seiner Traumfrau. Er: Reich, mit Privat-Jet, verspricht ihr das Blaue vom Himmel, steht vor Sehnsucht kurz vor dem Explodieren: „Denn immer, wenn ich dich seh’, macht es in mir tick-tick-boom so wie dynamite.“ Sie: Eine Leerstelle. Eine Chimäre. Sie zu treffen: Der reine Zufall: „… du bist eine von denen, die man nicht suchen darf, sondern irgendwann mal auf der Straße trifft.“ Serendipity: Suche funktioniert dann am besten, wenn man nicht genau weiß, was man sucht. Aber nicht so Cro: „geh ich einsam ins Bett, und hoff‘, dass ich gleich wieder penn‘, denn manchmal träum ich nur von Dir …“. Wie kann man auch seine Traumfrau bitten, dass sie auf einen wartet!
- Sido feat. Andres Bourani: Astronaut (2015)
https://www.songtexte.com/songtext/sido ... 85ed5.html
Noch mal Raop, diesmal nicht in einem, sondern auseinander: Ein Rapper (Sido) und ein Deutschpop-Musiker (Bourani). Und noch ein Maskenmann: Paul Würdig alias Sido, geboren 1980, verbarg sein Gesicht bis 2005 hinter einer silbernen Totenkopfmaske. Gemeinsam mit Bushido gilt er als hauptverantwortlich für die Kommerzialisierung des deutschen Ghetto-Raps. Seinen ersten großen Erfolg feierte er mit der Single „Mein Block“. Der Song setzt sich mit dem Leben in der Berliner Großwohnsiedlung „Märkisches Viertel“ auseinander. Kontrovers diskutiert wurden der explizite Inhalt und Sprachgebrauch, ein Markenzeichen Sidos auch in den folgenden Veröffentlichungen. Höhepunkt seiner frühen Karriere war das dritte Album „Ich und meine Maske“ (2008): Platz 1 der deutschen Albumcharts, goldene Schallplatte. 2010 folgte das zweite MTV Unplugged Rap-Album (nach den Fanta 4). Seit 2013 folgten regelmäßige Single- und Albumserfolge. Zahlreiche Skandale, Auseinandersetzungen und Prozesse pflastern seinen Weg.
Andreas Bourani ist ein Popsinger, der seine wirklichen Eltern nicht kennt. Seine Eltern waren Nordafrikaner, aber schon einen Tag nach seiner Geburt kam er in eine neue Familie, die Familie Stiegelmair. Unter diesem Namen nahm er 2003 an einer Casting-Show teil. Um den Namen seiner Eltern aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, singt er seither unter seinem Geburtsnamen Bourani. 2010 erhielt er einen Vertrag bei Universal. Der große Erfolg kam 2014 mit der Single-Auskoppelung „Auf uns“ aus seinem zweiten Album. Das Lied stieg auf Platz 1 in den deutschen Charts und gehört zu den meistverkauften Singles in Deutschland. Das Erste Deutsche Fernsehen machte den Song zum WM- Song seiner Berichterstattung von der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Nach dem Sie der deutschen Mannschaft wurde es im Maracana-Stadion gespielt. Beim Empfang der Spieler nach der Rückkehr auf der Fanmeile in Berlin trat Bourani damit live auf.
Zum Song: Für Bourani war „Astronaut“ der zweite Nr. 1-Hit der deutschen Charts. Das Thema ist nicht neu: Die Byrds, die Steve Miller Band, Elton John, Babylon Zoo und viele andere beschäftigten sich mit dem Weltraumfahrer. Ebenso clever wie die Themenwahl war die Paarung: Unser Lieblingsrapper. Der Kerl, der zwar manchmal etwas, nun ja, ungeschliffen wirkt, aber eben nie wie ein echter Gangster. Und Deutschlands Lieblingssänger. Der Fußballkerl. 2018 starteten ESA-Astronaut Alexander Gerst, Sido und Andreas Bourani eine ungewöhnliche Aktion: Mit einem neuen Musikvideo zu „Astronaut“ machten sie gemeinsam auf die dramatische Lage vieler Kinder aufmerksam und riefen zum Einsatz für eine bessere Welt für Kinder auf. Die erste Weltraum-Mission Gersts hatte Sido 2014 zum Schreiben des Songs inspiriert. Das neu aufgesetzte Musikvideo kombiniert den Blick vom All auf die Erde mit Bildern aus Kriegs- und Krisengebieten. Es untermauert die Forderung, die Augen vor Gewalt, Leid und Elend nicht zu verschließen – und die Rechte der Kinder zu verteidigen. Ein hoher Anspruch für einen Song, dessen Originalität sich doch sehr in Grenzen hält.
- Max Giesinger: Wenn sie tanzt (2016)
https://www.songtexte.com/songtext/max- ... 3f16c.html
Max Giesinger: Der deutsche Forrest Gump der Popszene. Überall dabei, viel versucht. Mit 13 die erste Punk-Formation, unzählige Gigs während seiner Schulzeit, wechselte seine Bands wie Unterhosen. Nutzt als Teenager bereits 2006 als Plattform für seine Songs. Nach dem Abitur Work and Travel durch Australien und Neuseeland, immer mit der Gitarre. Lebt von Backpacker-Jobs, auch als Straßenmusiker in Sydney. Zurück in Deutschland, entscheidet er sich für eine Karriere als Popsänger – und hat eine gute Idee: Er bewirbt sich bei der Mannheimer Pop-Akademie. Leider scheitert er bei der Aufnahmeprüfung. Was tun? Giesinger meldet sich zum Casting der TV-Show Voice of Germany. Im Finale belegt er den vierten Platz. Eine Single und eine erfolgreiche Deutschland-Tournee folgen, aber dann ebbt der Hype ab. Was nun? Giesinger entscheidet sich für einen Umweg: Er startet eine Crowodfunding-Kampagne und veröffentlicht 2014 seine erste Platte. 2016 unterschreibt er bei BMG. Seine Single „80 Millionen“ landet sofort auf Rang 13 der deutschen i-tunes-Charts. Sein zweites Album heißt „Der Junge, der rennt“. Damit schließt sich der Kreis mit Forrest Gump.
Zum Lied: „Wenn sie tanzt“ ist die zweite Single aus „Der Junge, der rennt“. Giesinger selbst bezieht den Song auf seine alleinerziehende Mutter, die die Arbeit, den Haushalt und die Erziehung ihres Sohnes zu leisten hatte. Besonders glücklich sei sie gewesen, wenn er Songs auf der Gitarre spielte und sie kurz dabei innehalten konnte. 2017 kritisierte der Satiriker Jan Böhmermann Giesingers Musik als Beispiel der deutschen „Industriemusik“ scharf. In seiner Fernseh-Show nannte er diese Musik völlig belanglos: Sie gaukele Tiefe vor, spende Trost, erreiche Millionen, kassiere ab. Da ist sicher etwas dran: Giesingers Songs ähneln sich irgendwie, sind voll mit leeren Worthülsen und völlig unpolitisch.
- Kettcar: Sommer 89 (Er schnitt Löcher durch den Zaun) (2017)
https://www.songtexte.com/songtext/kett ... 6cef5.html
Der Gegensatz zu Giesinger: Kettcar lehnte bereits zwei Major-Angebote der Schallplattenindustrie ab. Entstanden aus der Punk-Rock-Band … But Alive“, formierte sich Kettcar 1999 und veröffentlichte bald die erst Gratis-Mini-CD mit dem schönen Titel "So Lange Die Dicke Frau Noch Singt, Ist Die Oper Nicht Zu Ende". Die Formel: Das Beste vom Punk mit ein bisschen Elektronik, verpackt als Popmusik und verkauft als das coolste Spielzeug der Zeit, das Kettcar. Nach den ersten zwei LPs 2002 und 2005 sind Kettcar der Indie-Renner und schaffen es in die größeren Tageszeitungen und sogar in die „Tagesthemen“, die Spätnachrichten des Ersten Deutschen Fernsehens. Album 2 schafft es 2005 unter die ersten Fünf der Charts. Im Abstand von 3 bis 4 Jahren folgen zwei weitere erfolgreiche Alben. 2013 kündigen Kettcar eine Pause an, Frontmann Marcus Wiebusch veröffentlicht eine Solo LP. Zwei weitere Kettcar-Alben folgen ab 2017, musikalisch wenig innovativ, bezieht jedoch inhaltlich sehr deutlich Position.
Zum Song: Das gilt auch und besonders für die Vorab-Single von „Ich vs. Wir“. Es ist die Geschichte eines Fluchthelfers im Vorfeld des Falls der Mauer. Ein junger Mann setzt sich in Hamburg in seinen alten himmelblauen Ford Granada. Sein Ziel ist die österreichisch-ungarische Grenze. Mit im Gepäck hat er den besten Bolzenschneider, den er auftreiben konnte. Der Song ist über weite Strecken Sprechgesang. Er erzählt von einem mutigen jungen Mann, der Menschen half, die oft nicht nur aufgrund von Repressionen, sondern auch in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Westdeutschland flohen. "Sie kamen für Kiwis und Bananen", singt Wiebusch, "für Grundgesetz und freie Wahlen, für Immobilien ohne Wert. Sie kamen für Udo Lindenberg. Für den VW mit sieben Sitzen. Für die schlechten Ossi-Witze. Sie kamen für Reisen um die Welt. Für Hartz IV und Begrüßungsgeld. Sie kamen für Besser-Wessi-Sprüche. Für die neue Einbauküche. Und genau für diesen Traum schnitt er Löcher in den Zaun." Zurück in seiner linksintellektuellen Hamburger WG-Küche, muss sich der junge Mann Kritik von seinen Freund*innen anhören. "Einerseits wäre die Aktion natürlich gut gemeint gewesen. Wegen den Familien und so. Aber andererseits wäre eine deutsche Einheit, und darauf laufe die Entwicklung der letzten Wochen nun mal hinaus, ein großer Fehler. Deutschland dürfe nie wieder ein Machtblock mitten in Europa werden." Das ist jedoch mehr als eine Geschichtsstunden aus dem Jahr 1989. Es ist politisch, Gesellschaftskritik. 1917 wurden wieder Zäune und Mauern gebaut. Wieder flohen Menschen vor Krieg, Leid und mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Was der junge Mann des Liedes tat, war gegen das Gesetz. Trotzdem würde heute niemand sagen, dass sein Tun unrecht war. Wenn eine nicht-gesetzestreue Tat einem Menschen in Not hilft – ist sie dann unrecht?
- Sarah Connor: Vincent (2019)
https://genius.com/Sarah-connor-vincent-lyrics
Ihre PR-Agentur beschreibt sie mit den Buchstaben SSS: Soul, Sex, Sinnlichkeit. Bereits mit 15 Jahren sang sie im Musical „Linie 1“ und nahm klassischen Gesangunterricht. 2001 war das große Jahr des Durchbruchs für die Tochter eines Werbetexters aus New Orleans. Ihr Künstlername geht auf ihren Großvater zurück, einen irisch-amerikanischen Jazz- und R&B-Pianisten. Ihre Vorbilder: die Größen der Soulmusik wie Aretha Franklin und Stevie Wonder. Ihre erste Single schaffte es bereits auf Platz 1 der deutschen Charts, ihre zweite Single bis in die Top 30 der UK Charts. Doch das Singen reichte Sarah nicht. Sie suchte sich eine zweite sinnvolle Beschäftigung: sanfter politischer Aktivismus. Unter anderem warb sie für die Tierschutzorganisation PETA gegen Tierversuche für Kosmetikartikel. Fast 10 Jahre lang verlief ihre Karriere auf Englisch, dann war 5 Jahre lang Funkstille. 2015 dann das Album „Muttersprache“, mit deutschen Texten. 2019 kam das zweite deutsche Album „Herz Kraft Werke“. Mit inzwischen rund sieben Millionen verkaufter Tonträger zählt Sarah Connor zu den erfolgreichsten Sängerinnen Deutschlands.
Zum Song: „Vincent“ ist die erste Single aus „Herz Kraft Werk“. Gegenüber der linksalternativen "taz“ äußerte Connor, dass Vincent der wichtigste Song sei, den sie bisher gemacht habe. Wegen der Anfangszeile sendeten einige Stationen den Song nicht oder kürzten ihn. Connor schrieb das Stück, nachdem sie von einer Freundin erfuhr, dass ihr Sohn schwul sei. Es gehört nicht viel dazu, hinter dem umstrittenen Vers eine raffinierte PR-Strategie zu erkennen. Die sexuelle Anspielung ist vage formuliert und dabei moralisch positiv aufgeladen. Ganz gleich, wie sich ein Rundfunksender entscheidet, ob abspielen, verändern oder ganz boykottieren: Öffentliche Aufmerksamkeit ist diesem Vers gewiss. Das hat auch mit den heutigen Radiosendern zu tun, besonders mit den privaten: Sie haben die einst anspruchsvolle Radiokultur zur Produktion akustischer Billigtapeten herunter gewirtschaftet. Was an lyrischem Schwachsinn gedichtet wird, fällt niemandem mehr groß auf - es sei denn: Irgendwo wird ein Geschlechtsteil erwähnt.
- Mark Forster: 194 Länder (2019)
https://www.songtexte.com/songtext/mark ... baf3d.html
Zurück zur Unterhaltungsindustrie: Mark Forster reiht sich prächtig ein in die Reihe der Bendzkos, Bouranis, Giesingers etc. Was er produziert, ist nicht wirklich schlecht, seine Stücke sind stimmig, nachdenklich, zuversichtlich, sprechen Verstand und Gefühl, „Bauch und Kopf“ ( so der Titel seiner zweiten CD) an. Nur klingt alles irgendwie gleich. Dabei ist seine Biographie nicht durchgestylt: Geboren als Mark Cwiertnia (seine Mutter ist Polin), abgebrochenes Jura-Studium, Mitte 20 auf Pilgerreise auf dem Jakobsweg, dann Pianist und Sidekick von Kurt Krömer, später Vollzeitmusiker im Umkreis von Seeed und Peter Fox. Erst mit 28 der Sprung in die deutsche Musiklandschaft im Jahr 2012. Nach der Single „Einer dieser Steine“ mit dem unvermeidlichen Sido (2013) sowie „Bauch und Kopf“ (2014) ist Forster etabliert. Weitere Erfolge bleiben nicht aus, darunter auch der unvermeidliche Fußballhit zur EM 2016. In die Schlagzeilen kommt der eigentlich sympathische und schlagfertige Sänger mit der Kappe auch durch seine Ehe mit der ESC-Siegerin (2013) Lena Meyer-Landrut.
Zum Song: Wieder ein Liebling von DAF (Deutsch als Fremdsprache) Lehrenden: Er taugt zum Lernen von Zahlen, von Ländern und Städten auf Deutsch, zur Vermittlung von Umgangssprache. Sonst gebt Forster ganz schön an mit seinen Reiseerfahrungen rund um die Welt (hätte man auch auf Insta posten können). Die Freundin darf in dem Song nicht mit: "Mann, wann seh' ich dich endlich? / Ich schick' 'n Herz in Rot zu dir." Selber schuld, warum hat er sie nicht mitgenommen. Hoffentlich hat er wenigstens die Selfies geschickt. Wir hören besser seinen Song „Hier kommt die Maus“ (zum 50jährigen Jubiläum der Wissenssendung des Ersten Deutschen Fernsehens) (https://presse.wdr.de/plounge/wdr/progr ... Lyrics.pdf. Oder aber den Song „Menschen Leben Tanzen Welt“ des Fernsehsatirikers Jan Böhmermann: https://genius.com/Jim-pandzko-menschen ... elt-lyrics.
- Danger Dan: Nudeln und Klopapier (2020)
https://songtextes.de/songtexte/danger- ... d-klopapie
Zwei Dinge haben Mark Forster und Daniel Pongratz alias Danger Dan gemeinsam: Sie sind beide Jahrgang 1983 und beide weitgereist. Das war’s dann aber auch. Der Sohn des Pädagogen Ludwig A. Pongratz stammt aus der linken Szene und hat bereits viel erlebt. Zehn verschiedene Schulen, Betreuer in einem Kinderheim, Drogendealer, Statist in einer Seifenoper, Studiopianist, Komponist, Autor von Kindertheaterstücken, Lehrer für Zirkuskinder, Musiker mit einem Puppentheater in Ostafrika, Anzugverkäufer bei C & A, Leiter von Arcor-Filialen in und bei Aachen, Studium der Musiktherapie abgebrochen – das sind einige seiner Stationen. Auch später tingelt er durch die Welt mit Theater- und Musikprojekten. Im Auftrag des Goethe-Instituts geht es in 17 verschiedene Länder, u.a. in Afrika, Armenien und Georgien. Seine bunte Biografie spiegelt sich in seiner Musik, die wohlklingende Popanleihen mit Protestcharakter, rebellischen Punk mit sensiblen Songwriter-Allüren, Rap mit Kabarett mischt. Schließlich landet er mit seinem Bruder Tobias alias Panik Panzer bei der Hip-Hop-Formation Antilopen Gang. 2014 gehen die Antilopen mit ihrem Album „Aversion“ durch die Decke. Dan spielt viele Instrumente, bezeichnet sich selbst als der „kreative Chaot“ seiner Band. 2018 stellt er ein offizielles Solo-Album fertig. Der (relativ) große Erfolg kommt 2021 mit der Klavierballade „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“, samt dem gleichnamigen Album. Die Presse bezeichnet ihn als den deutschen Randy Newman des Rap.
Zum Song: 2020 ist natürlich das Jahr der Corona-Epidemie. Die Antilopen mussten ein Konzert in Bern aus Sicherheitsgründen abbrechen, Dan freute sich lediglich auf einen Frühlingsspaziergang im Berliner Zoo. Auf Anraten des Gesundheitsministers sollten alle Einreisenden aus der Schweiz 14 Jahre in Quarantäne gehen. Dan nimmt sein Klavier mit in die Isolation und schreibt seine humoristische Ballade über das deutsche Einkaufsverhalten in Zeiten des Virus. Er nimmt ihn unter Eigenquarantäne bei sich zu Hause auf. Der deutsche Randy Newman des Rap ist geboren.
- Bosse: Der letzte Tanz (2021)
https://www.songtexte.com/songtext/boss ... 5b923.html
Axel Bosse veröffentlichte 2005 sein Debütalbum. Bis heute folgten sieben weitere CDs, zuletzt 2021 „Sunnyside“. Zwei seiner letzten drei Alben erreichten Platz 1 in den Charts. Inspiration findet er auf seinen zahlreichen Reisen, er pendelt zunächst zwischen Hamburg und der Türkei, wo seine Frau und Tochter leben. Für sein sechstes Album „Engtanz“ geht er nach Umbrien. Sein nächstes Album sollte eigentlich von privaten Themen handeln, aber dann kam der Rechtsruck in den letzten Jahren in Deutschland in den Weg. Das Album ist gespickt mit klaren Statements gegen Nazis und Wutbürger. Bosse ragt aus dem musikalischen Deutschpop-Mainstream heraus und bezieht Stellung, anders als die Giesingers und Forsters, die ein ganzes Genre unter Schlager-Verdacht gestellt haben.
Zum Song: Der Text trifft das Zeitgefühl auf verschiedenen Ebenen. Zunächst beschreibt der Song das Ende einer Beziehung. Doch im Jahr neuen Jahrzehnt trifft uns der Satz „tanz, als wäre es der letzte Tanz“ gerade auch deshalb, weil wir eben nicht, wie sonst, auf Konzerten, Festivals oder im Club zu unserer Lieblingsmusik tanzen können.
- Tocotronic feat. Soap&Skin: Ich tauche auf (2022)
https://www.songtexte.com/songtext/toco ... ddc56.html
Die Lieblinge des deutschen Feuilletons, die Institution des Indie-Pop, die einstigen Musterknaben der Hamburger Schule – Tocotronic, vor dreißig Jahren gegründet, dürfen hier nicht fehlen. Viele ihrer Songs sind Playlist-würdig. Was von 2022 bleiben wird, ist noch nicht klar. Deshalb dieser Song aus ihrem letzten Album. Frontmann Dirk von Lowtzow zog Ende 1993 nach Hamburg und gründete mit den Punk-Musikern Jan Müller und Arne Zank eine Band, die sie nach einem Vorläufer des Gameboy „Tocotronic“ nannten. Die Hamburger Musikszene feierte sie sofort, noch vor ihrem ersten Album. Ihre eigenwilligen Frisuren, ihr Kleidungsstil (Cordhosen, Werbe-T-Shirt, Trainingsjacken), ihre Höflichkeit, alles wurde bewundert. Anfang 1995 erschien das Debüt-Album „Digital ist besser“: Trashiger Post-Grunge, teils punkige Texte, teils Momentaufnahmen vom Jugendalltag, rührend melancholisch: Ein Meilenstein des deutschen Indie-Pops. Das dritte Album brachte den Einstieg in die deutschen Charts. Album für Album werden Text und Musik distanzierter, differenzierter. Ende des Jahrhunderts: Midtempo-Songs, kompliziertere Songstrukturen, abstraktere Texte, neuer Look: Suede-artige Hemden, schwarze Kunstlederjacken. Die Band wird zur etablierten und kunstvollen deutschen Rockband. 2005 erreichte „Pure Vernunft darf niemals siegen“ auf Anhieb Platz drei der Charts. 2010 gelang mit „Schall und Wahn“ der Sprung an die Spitze der deutschen Albumcharts. Mitte des Jahrzehnts erfolgte eine neue Ausrichtung: Es klingt nach New Order, The Cure the Smiths. Tocotronic bleiben aufgeschlossen, versuchen sich immer wieder neu zu entdecken. Es beginnt eine neue Ära mit kryptischen Texten, märchenhafter, dunkler Erzählung.
Zum Song: „Ich tauche auf“ ist die zweite Auskoppelung des Albums „Nie wieder Krieg“. Eine rätselhafte Liebesballade ohne Happy End. Laut Pressetext geht es um “die Liebe zweier Menschen, die sich gegenseitig über den Abgrund des Lebens hinweg spiegeln, aber nie wirklich zueinander finden können”. Ein Text typisch Tocotronic: Zwischen gesprochenen Worten und Gefühlen, schmerzhaft schön. Perfekt die Symbiose zwischen Dirk von Lowtzow und der österreicherischen Sängerin Anja Plaschg alias Soap&Skin. Das Zentralmotiv ist das Wasser, man denkt an Mythen, Meerjungfrauen wie Melusine und Undine, an Leben und Tod, seit jeher mit dem Wassermotiv verknüpft.
Bonus Track Herbert Grönemeyer: Deine Hand (2023)
https://www.songtexte.com/songtext/herb ... e2de2.html
Welcher Song wird von diesem Jahr im Gedächtnis bleiben? Das letzte Wort soll Herbert Grönemeyer gelten. Seine Vorab-Single des neuen Albums „Das ist los“ soll Mut und Hoffnung in schweren Zeiten geben. Isolation, Einsamkeit, Verzweiflung in den Corona-Jahren, eine Welt aus den Fugen (Energiekrise, Ukraine-Krieg, Iran, Jemen, Sudan): Grönemeyer appelliert an Solidarität in einer Gesellschaft, die auseinanderzufallen droht.