Hallo zusammen, hoffe es geht euch allen gut. Soweit ich gesehen habe, gab es hier noch keine allgemeine Diskussionen, also würde ich gerne eine starten.
''Liebes Instagram, ich wurde nicht für dich geschaffen, das vergesse ich so oft. Du sperrst mich in ein Viereck, setzt mir Ideale in den Kopf. Du lässt mich vergessen, dass ich ein echtes Leben lebe und andere Menschen auch. Lässt alles weich und schön erscheinen und blendest Schattenseiten aus.
Was ich sehe ist: Eine Frau liest ein Buch im Sport BH, mit flachem Bauch zuhause auf der hübschen Couch. Und ich denke mir: Wow - was die kann, kann ich nimmer. Ich wäre gerne so belesen und auch gerne etwas fitter doch bei mir scheitert es schon an der Ordnung hier im Zimmer und überhaupt wäre dann auch niemand da, um sich um die Kamera zu kümmern. Was ich nicht sehe ist: Sie ist alleine mit dem Selbstauslöser unter dem Buchdeckel versteckt. Auf dem Boden hinter dem Stativ liegt der ganze Dreck, Pullis auf links gedreht und halbgegessene Aprikosen, aufgeklappte Ordner und Mehrfachsteckdosen. Das Buch will sie zwar lesen doch fängt stets von vorne an, weil sie sich mit dem Handy in der Hand so gar nicht konzentrieren kann.
Was sie sieht: Mein Gefällt mir - eine Fremde, die ihr zeigt, dass ich gerne wäre wie sie oder eher wie ihr Schein. Und dann fühlt sie sich schlechter, denn sie ist der einzige Faker auf eine Plattform voller Perfekter und jeder kann es besser und jeder hat mehr Likes. Zumindest jeder, mit dem sie sich vergleicht.
Je mehr ich drüber nachdenke desto mehr ist mir zum lachen, darüber, dass wir alle denken: Die anderen würden's besser machen. Doch noch lieber würde ich weinen, um das Wissen, dass wir unglücklich werden nur, um glücklich zu erscheinen. Ich und er und sie sind nur Menschen und Perfektion ist kein Charakterzug, darum ist sie so vorzuheucheln offensichtlich ein Betrug.''
Ich weiß der Text ist etwas lang, aber ich finde die Worte so schön und realistisch. Die message dahinter ist auch sehr bedeutsam, denn wir alle sollten damit anfangen unsere Imperfektionen zu normalisieren und sie zu akzeptieren. Kein Mensch ist perfekt, das war schon immer so und wird immer so bleiben.
Hier noch die Quelle des Videos falls ihr euch das ganze Video anschauen wollt: